Automedialität

Die Autobiographieforschung tut sich bis heute schwer damit, in einen produktiven Dialog mit der Medienwissenschaft zu treten. Bislang sah sie in der Schrift (graphe) ein bloßes Instrument, um ein bereits gegebenes Selbst (autos) und seine Lebensgeschichte (bios) darzustellen. Mit dem Konzept der Automedialität wird diese Auffassung in Richtung auf eine medial und kulturell bestimmte Praxis der Subjektivierung überschritten. Der erste Teil des Bandes beschäftigt sich mit der Rolle der Medialität in schriftgestützten Selbstdarstellungen. Im zweiten Teil wird der Frage nachgegangen, welche neuen Selbstpraktiken sich im Umgang mit visuellen und elektronischen Medien herausgebildet haben. Der dritte Teil erkundet die Wechselbeziehungen zwischen Subjektkonstitution und Wissensgeschichte.

Automedialität. Subjektkonstitution in Schrift, Bild und neuen Medien
Herausgegeben von Jörg Dünne und Christian Moser.
München: Fink 2008.
334 Seiten, ISBN 978-3-7705-4578-0.